Umbaumaßnahmen im "Haus der Jugend" An der Bahn (SV)


Daten angezeigt aus Sitzung:  Bauausschuss, 20.05.2021

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Bauausschuss Flintbek (Gemeinde Flintbek) Bauausschuss 20.05.2021 ö 5

Sachbearbeiter/in
Wieck Andreas

Rechtliche Bedeutung

Freiwillige Leistung

Finanzielle Auswirkungen

340.000,00€

Zu beachtende Ziele und Grundsätze

Das Angebot zur Betreuung von Grundschulkindern im Rahmen des Offenen Ganztags ist bedarfsgerecht zu erhalten und zu fördern.
Die Gemeinde fördert Angebote der offenen Kinder-und Jugendarbeit. Das Haus der Jugend als zentraler Treffpunkt ist zielgruppenorientiert weiterzuentwickeln und zu fördern. Die Zusammenarbeit aller in der Jugendarbeit tätigen Einrichtungen ist anzustreben.
Vielfältige Kultur-und Freizeitangebote unterliegen einer besonderen Förderung durch die Gemeinde.

A Sachverhalt

Am 12.07.2019 wurde das Obergeschoss des „Haus der Jugend“ während der Sommerferienbetreuung durch den Brandschutzbeauftragten des Kreises gesperrt. Diese Sperrung gilt bis heute, da die Brandschutzmaßnahmen nicht umgesetzt wurden.
Diese Sperrung trifft besonders die Jugendlichen am Freitagabend, da in diesen Räumlichkeiten u.a. der Billardtisch steht.
Die erforderlichen Brandschutzmaßnahmen wurden bisher nicht umgesetzt, da bis heute keine endgültige Entscheidung getroffen wurde, welche Nutzung für die Räumlichkeiten „Haus der Jugend“ zukünftig in Betracht kommt.
Eine Arbeitsgruppe aus Vertretern der Politik, Verwaltung und Schule, sowie Vertretern aus Vereinen/Verbänden und Mitarbeitern hat sich bis heute intensiv mit neuen Nutzungsmöglichkeiten beschäftigt.
Am 19.02.2020 fand die erste Vorstellung der Ergebnisse durch die Arbeitsgruppe im BJKS statt (Belegungsplan und Interesse zukünftiger Nutzer).
Ergebnis im Ausschuss war, dass das „Haus der Jugend“ doch mehr genutzt wird, als angenommen und, dass der Ausschuss für Bildung, Jugend, Kultur und Soziales die Arbeit weiterhin unterstützen wird.
Am 21.10.2020 wurde das Nutzungskonzept im BJKS vorgestellt und folgender Beschluss gefasst:  
„Der Ausschuss für Bildung, Jugend, Kultur und Soziales stimmt den weiteren Arbeitsschritten einschließlich der Beauftragung eines Architekten /einer Architektin zur Erreichung eines Nutzungs-und Raumkonzeptes zu“.
Die Beauftragung einer Architektin für die Leistungsphase I und II erfolgte im November 2020.
Die entsprechenden Planungen und die damit verbundenen Kosten einschließlich der Brandschutzmaßnahmen liegen vor.
Die vorliegenden Pläne schaffen eine Erweiterung der Räumlichkeiten im Dachgeschoss und dadurch die Möglichkeit, die Angebote des Offenen Ganztag, für die keine besonderen Räumlichkeiten wie Schulküche oder Kunst-/ Nähraum erforderlich sind, in den Räumlichkeiten des „Hauses der Jugend“ stattfinden zu lassen
Der Ausschuss für Bildung, Jugend, Kultur und Soziales stimmt der Umnutzung, mit Beschluss vom 28.04.2021 für die Liegenschaft „An der Bahn“ (Haus der Jugend) zu und bittet den Bauausschuss, sich mit den dafür erforderlichen Umbaumaßnahmen zu beschäftigen.
Des Weiteren wird der Bauausschuss gebeten, sich im Zuge der Umbaumaßnahmen auch mit der Feuchtigkeit im Keller zu beschäftigen.

B Stellungnahme der Verwaltung

Das Brandschutzgutachten war erforderlich, da im Vorwege eine Begehung mit dem Brandschutzgutachter des Kreises RD stattgefunden hat.
Das Brandschutzgutachten sieht einen 2. Rettungsweg für das Dachgeschoss vor, damit dieses genutzt werden kann.
Im Dachbereich hat sich aufgrund von Durchfeuchtungen bereits auf den Pappdocken Schimmel gebildet.
Im Januar dieses Jahres wurden von einer Fachfirma Reparaturarbeiten am Dach des „Haus der Jugend“, aufgrund von Wassereinbruch durchgeführt. Bei der Überprüfung des Spitzbodens wurde Tauwasserbildung und defekte Stanzdocken festgestellt. Es gelangt Feuchtigkeit (Kondenswasser) auf die Sparren und Lattung. Dies ist durch Rückstau von Schmelzwasser auf vereisten Dachsteinen (Außenseite) bei nur 6-7 cm Höhenüberdeckung zurückzuführen. Die Tauwasserbildung auf der Innenseite entsteht durch das nicht gedämmte Dach.
Aus diesem Grunde muss das Dach neu gedeckt werden und unbedingt eine neue Dämmung, die den heutigen Standards entspricht installiert werden.
Für die Umsetzung des Brandschutzkonzeptes wurden alternative Fluchtwegemöglichkeiten (z.B. Außentreppenanlage über Fenster/Tür, Innentreppenanlage, Balkon, etc.) und die damit verbundenen Kosten sowie unter Einbeziehung des „Dachschadens“ geprüft. Es wurden beide Aufgaben erst einzeln und danach zusammen betrachtet. In der beigefügten Anlage 1 sind die versch. Alternativen mit aktuellen und detaillierten Kosten beziffert. Des Weiteren sind in Anlage 2 die Ansichten, Grund- und Planzeichnungen beigefügt, welche rötlich markiert die durchzuführenden Änderungen, insbesondere des Brandschutzes darstellen.
Für die vor genannte Problematik der Kellerfeuchtigkeit sowie eines Akustikproblems durch den Probenraum im Keller, wird die Verwaltung mit Bordmitteln und Unterstützung des Bauhofes für Abhilfe sorgen.

Feuchtigkeit in den Außenwänden des Probenraumes:
Diesbezüglich wurden bereits 2015 im Außenbereich des Gebäudes Haus der Jugend am Kellermauerwerk, Abdichtungsarbeiten gegen Feuchtigkeit – Südwesten (Außensitz) und Südosten (Eingang) durchgeführt.
Die Außenwände wurden an den inneren Außenwänden auf sicht- und fühlbare Feuchtigkeit hin begutachtet.
Es wurden die inneren Außenwände im Süd- Westen (Außensitz), Süd- Osten (Eingangsbereich) und Nord Osten (Kellerlichtschächte- Sportplatz) begutachtet.
Bei den vertäfelten Wänden wurden die Steckdosen entfernt oder am Fenster leicht zurückgenommen, sodass die Wand dahinter auf Feuchtigkeit abgetastet werden konnte. Es wurde keine Feuchtigkeit an den Außenwänden festgestellt.
Festzustellen ist, dass an sämtlichen inneren Außenwänden, in den Kellerbereichen nur atmungsaktive Farben verwendet werden dürfen, da hier sonst ein Schimmelproblem durch die Versiegelung von Wänden entstehen kann.
An den gegenüberliegenden Kellerfenstern (mit Lichtschacht) haben sich an den Fensterlaibungen Feuchtigkeits- und Stockflecken, durch falsches oder gar kein Lüften gebildet.
Dieses Problem wird durch ein geändertes Lüftungsverhalten gelöst.
Da die Akustik in den darüber liegenden Räumen des Proberaums sehr schlecht ist und die Ursache darin vermutet wird, dass die Abwasserrohre im Probenraum teilweise nicht gedämmt sind, sollte vorerst mit einfachen Bordmitteln unter Zuhilfenahme einer anzubringenden gedämmten Verkleidung der Abwasserrohre Abhilfe geschaffen werden.
Des Weiteren sollten die Stahlbetonstützen (welche mit der Decke verbunden sind und somit den Schall in das darüber liegende Erdgeschoss tragen) mit Akustikplatten (Pyramidenschaumstoff- Platten), die im Baumarkt erhältlich sind verklebt werden. 2,00*1,00 kosten rd. 45 €/ Stück. Dies kann durch den Bauhof erledigt werden.
Ansonsten wird die Akustik in dem Probenraum als ausreichend angesehen.
Unter den Gesichtspunkten der zukünftigen Nutzung und der unumgänglichen Sanierung des Daches, ist nach Ansicht des Architekturbüros und der Verwaltung die wirtschaftlichste und zukunftsorientierteste Lösung, die Dachsanierung mit Aufstockung.
Bei der AktivRegion gibt es versch. Fördertöpfe, die eine Förderung dieser Kosten von bis zu 55% ermöglichen. Allerdings ist Voraussetzung für eine Antragstellung, dass die für die Umbaumaßnahmen erforderlichen Eigenmittel vorhanden sind. Unter diesem Gesichtspunkt und zur schnellstmöglichen Abstellung des Wassereintritts durch das Dach in die darunterliegende Bausubstanz, sollten die Kosten nach Ansicht der Verwaltung bereits für den 2. Nachtrag vorgesehen werden.

C Beschlussvorschlag

Der Bauausschuss beschließt für das Haus der Jugend, die Dachsanierung mit Aufstockung und Brandschutzmaßnahmen und empfiehlt der Gemeindevertretung die erforderlichen Kosten i.H.v. 340.000,00€ im 2. Nachtrag 2021 bereitzustellen. Die notwendigen Förderanträge sind zu stellen.

Gez. A. Wieck, Amtsleiter am 11.05.2021
Gez. O. Plambeck, Bürgermeister am 11.05.2021

Diskussionsverlauf

Herr Brede erläutert eingangs, dass sich eine Arbeitsgruppe aus Vertretern der Politik, der Verwaltung, der Schule sowie der Vereine und Verbände mit neuen Nutzungsmöglichkeiten für das „Haus der Jugend“ beschäftigt hat.
Nach anschließenden Beratungen im Ausschuss für Bildung, Jugend, Kultur und Soziales habe der Fachausschuss der durch das beauftragte Architekturbüro „Architekten Bischof + Partner“ ausgearbeiteten Umnutzung am 28.04.2021 zugestimmt und den Bauausschuss gleichzeitig beauftragt, sich mit den dafür erforderlichen Umbaumaßnahmen sowie mit der Feuchtigkeit im Keller zu beschäftigen.
Herr Brede informiert weiter, dass die Brandschutzmaßnahmen und die Dachsanierung für die zukünftige Nutzung des „Hauses der Jugend“ unumgänglich sind und in diesem Zuge eine zusätzliche Dachaufstockung vorgenommen werden könnte.
Er teilt hierzu mit, dass für die Ausführung der drei Maßnahmen Kosten in Höhe von 340.000,- € entstehen würden, welche im 2. Nachtragshaushalt bereitgestellt werden müssten.
Durch die Verwaltung und das beauftragte Architekturbüro werde auf Grund der zukünftigen Nutzung sowie der ohnehin erforderlichen Brandschutzmaßnahmen und der erforderlichen Dachsanierung die Ausführung der Dachaufstockung empfohlen.
Nach eingehender Diskussion im Ausschuss ergeht der nachfolgende Beschluss:

Beschluss

Der Bauausschuss beschließt für das Haus der Jugend, die Dachsanierung mit Aufstockung und Brandschutzmaßnahmen und empfiehlt der Gemeindevertretung die erforderlichen Kosten i.H.v. 340.000,00€ im 2. Nachtrag 2021 bereitzustellen. Die notwendigen Förderanträge sind zu stellen.

Abstimmungsergebnis
Dafür: 6, Dagegen: 1 , Enthaltungen: 0

Dokumente
Ansichten (.pdf)
Kostenvergleich (.pdf)

Datenstand vom 22.07.2021 08:31 Uhr