Beregnungsanlage Bürger- und Sportzentrum (SV)


Daten angezeigt aus Sitzung:  Bauausschuss, 20.05.2021

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Bauausschuss Flintbek (Gemeinde Flintbek) Bauausschuss 20.05.2021 ö 7

Sachbearbeiter/in
Dreier Sandra

Finanzielle Auswirkungen

circa 55.000 ,- €

A Sachverhalt

Nach dem Brand des Bürger- und Sportzentrums der Gemeinde Flintbek wurde die Flutlichtanlage sowie die Beregnungsanlage der Sportplätze in einer Behelfshütte, in unmittelbarer Nähe des Kunstrasenplatzes, installiert. Im Zuge der Neuerrichtung des Bürger- und Sportzentrum sollte das Provisorium entfernt werden und die Technik im Neubau untergebracht werden. Des Weiteren ist vorgesehen die Steuerung der Anlage von hydraulisch auf elektrisch umzustellen.

Die Wasserversorgung der Tennisplätze war in der Vergangenheit nur über einen entsprechend
großen Pufferspeicher möglich, um zu kurze Taktzeiten der Brunnenpumpe zu
vermeiden. Wegen Wartungsrückstau an der Anlage zur Tennisplatzbewässerung mussten die beiden Anlagen mehrfach hydraulisch getrennt werden. Die Bewässerungsanlage bezieht ihr Wasser aus einem Tiefbrunnen über eine 7,5 kW Unterwasserpumpe (17m³/h – 11 bar). Im Falle einer längerfristigen Störung der Pumpe kann der Rasenplatz bei trockenem Wetter nicht bewässert werden. Möglicherweise nimmt dann der Rasen dabei irreparablen Schaden und der Platz ist für den Rest der Saison nicht bespielbar. Darüber hinaus ist der Aufwand für den vorhergegangenen Pflegeaufwand des Platzes verloren. Die gleiche Problematik tritt auf, sollte der Brunnen trockenfallen. Aus Redundanzgründen ist es seitens der Gemeinde Flintbek erwünscht, die Bewässerungsanlagen auch mit Trinkwasser aus dem Netz der SWKiel versorgen zu können. Die Anlage für die Tennisplätze sollte nach Möglichkeit ausschließlich mit Trinkwasser gespeist werden, weil die Anlagen aus organisatorischen Gründen hydraulisch voneinander getrennt werden sollen.

Aus planerischer bzw. technischer Sicht gibt es hier folgende Schwierigkeiten:

  1. Der Wasserdruck in der Anschlussleitung der SWKiel beträgt gut 3 bar. Der benötigte
Betriebsdruck für die Bewässerungsanlage beträgt in etwa 7-8 bar, damit die notwendige
Wurfweite der Beregner erreicht wird. Hierzu ist eine Druckerhöhungsanlage notwendig.
  1.  Die benötigte Wasserdurchflussmenge ist nicht unerheblich. Um mögliche Versorgungsstörungen
der vorgelagerten Wohnhäuser auszuschließen, müsste der Anschluss ohnehin
durch SWKiel geprüft und freigegeben werden. Es wird momentan nicht davon ausgegangen,
dass ein entsprechend großer Vorlagenbehälter benötigt wird. An heißen Sommertagen
werden z. T. ca. 50 m³ in ca. 3,5 Stunden benötigt. Im Falle einer Pumpen- bzw.
Brunnenstörung würde man mit Trinkwasser ggfs. eine längere Beregnungszeit bei kleinerem Durchfluss wählen können.
 Der vormals geplante 1-fach Hausanschluss im neuen Gebäude müsste ggfs. auf ein 2- bzw. 3-fach Hausanschluss erweitert werden. Der Standort der Zähleranlage(n), ob zentral oder dezentral, ob im außenliegenden Schacht oder im Gebäude ist mit den SWKiel zu klären, wie dies TAB-konform zu realisieren ist.

B Stellungnahme der Verwaltung

Um die bestehende Leitungsinfrastruktur beider Bewässerungsanlagen weiterhin nutzen zu können, wird in Abstimmung mit der Fachfirma „Papenburg Brunnen- und Rohrleitungsbau GmbH“ aus Wahlstedt, die bereits an der bestehenden Anlage für die Gemeinde Flintbek tätig ist, vorgeschlagen, ein entsprechendes „Schachtbauwerk“ (Kunststoffschacht Ø i. L.: ca. 2,00m, Höhe i. L. ca. 2,30m) wenn zeitlich möglich im Verlauf der Tiefbauarbeiten oder nach außenwandseitiger Anfüllung des Rohbaus zu installieren, in dem alle notwendigen Installationen für eine Druckerhöhungsanlage (Rohrleitungen, Pumpen, Ventile, Systemtrenner, Pumpensumpf m. Hebeanlage, E-Schaltanlage, etc.) integriert sind. Ein zweiter Schacht wird zentrisch um den bestehenden Tiefbrunnen herum platziert. Er nimmt u. a. den 500 L Ausgleichsbehälter (Bestand) auf. Es entsteht hierdurch der notwendige Arbeitsraum für die Wartung des Tiefbrunnens und zusätzlich die Möglichkeit der sicheren Aufstellung eines Dreibeins zum Ziehen der Pumpe.
Für den Fall, dass der bestehende Brunnen austrocknet, ist es sehr unwahrscheinlich, an der gleichen Stelle eine weitere Brunnenbohrung niederzubringen. Dazu würde möglicherweise eine neue Bohrung im Bereich des südlich, dem neuen Gebäude vorgelagerten Grundstücksbereich, erstellt werden müssen. Es wird empfohlen, den benötigten Leitungsweg entlang der Westfassade (ca. 55-60m, 1x Leerrohr + 1x Druckrohr PE-HD DN65) größtenteils vorzustrecken, um nicht später die bereits erstellten Außenanlagen in diesem Bereich erneuern zu müssen.
Diese zusätzlichen Installationen sind noch durch die Gemeinde Flintbek freizugeben. Der zusätzliche Finanzbedarf wurde zunächst grob mit ca. 55.000 € veranschlagt.


Die notwendige E-Technik für Licht und Bewässerung sollte aus Sicht der Verwaltung nicht, wie
ursprünglich gewünscht, in der Hauptverteilung des Neubaus untergebracht werden, sondern in
einem ausreichend dimensionierten wetterbeständigen Außengehäuse. Dieses hätte folgende Vorteile:

  1.  Der Leitungsaufwand wäre erheblich geringer, insbesondere dann, wenn die hydraulische
Steuerung der Bewässerungsanlage gegen eine elektrische Steuerung ausgetauscht werden soll. Jedes Elektrokabel, welches von außen in das neue Gebäude eingeführt wird, muss zusätzlich gegen Überspannung (Blitzschutz) geschützt werden.
  1.  Im Falle von Servicearbeiten wäre die Anlage einsehbar, wenn sich die Schaltanlage in der
Nähe zur Verbraucheranlage befindet. Die Hauptverteilung im fensterlosen
Hausanschlussraum wäre weit entfernt und ohne Sicht- und Hörverbindung zur
Verbraucheranlage. Auswirkungen von Schalthandlungen können wesentlich besser
überwacht werden. Das trägt zur Erhöhung der Arbeitssicherheit bei.
  1.  Erweiterungen können leichter realisiert werden, da es keine Schnittstellen
(Installationsraum innerhalb der Verteilung, etc.) zur Hauptverteilung des Gebäudes gibt.


Herr Loß wird in der Sitzung des Bauausschusses anwesend sein und den Sachverhalt erläutern.

C Beschlussvorschlag

Der Bauausschuss beschließt die notwendige E-Technik für Licht und Bewässerung der Sportplätze in einem Wetterbeständigen Außengehäuse zu errichten und die entsprechende Infrastruktur dafür zu schaffen. Die Haushaltsmittel in Höhe von 55.000,- € sollen im 2. Nachtrag bereitgestellt werden.

Diskussionsverlauf

Der Ausschussvorsitzende, Herr Holsten, begrüßt Herrn Loß vom Ingenieurbüro „Energiepunkt“ für die Erläuterung des Sachverhaltes hinsichtlich der notwendigen Elektrotechnik für Licht und Bewässerung der Sportplätze am Bürger- und Sportplätze zu diesem Tagesordnungspunkt.
Nach kurzer Begrüßung der Anwesenden erläutert Herr Loß, dass die Flutlichtanlage sowie die Beregnungsanlage nach dem Brand des Bürger- und Sportzentrums in einer Behelfshütte in unmittelbarer Nähe des Kunstrasenplatzes installiert wurden. Um das Provisorium aufzulösen und eine langfristige Unterbringung zu schaffen sowie die Steuerung der Beregnungsanlage von hydraulisch auf elektrisch umzustellen, würden die nachfolgenden Arbeiten alternativlos erforderlich werden:
- Einbau einer Druckerhöhungsanlage
- Erweiterung der Hausanschlüsse im Bürger- und Sportzentrum
- Herstellung eines Schachtes, in welchem alle notwendigen Installationen für eine Druckerhöhungsanalage (Rohrleitungen, Pumpen, Ventile, Systemtrenner, Pumpensumpf mit Hebeanlage, E-Schaltanlage etc.)
- Herstellung eines zweiten Schachtes zentrisch um den bestehenden Tiefbrunnen
- vorsorgliche Vorstreckung des benötigten Leitungsweges entlang der Westfassade für die Herstellung eines zweiten Brunnens, für den Fall, dass der bestehende Brunnen austrocknet
- Errichtung eines wetterbeständigen Außengehäuses
Auf Nachfrage aus dem Ausschuss, weshalb die Elektrotechnik für Licht und Bewässerung nicht in dem vorgesehen Technikraum im Bürger- und Sportzentrum untergebracht werden könne und ob der Technikraum durch die Realisierung der vorgestellten Maßnahmen ungenutzt bleibt, entgegnet Herr Loß, dass der Technikraum bereits verkleinert worden sei und eine Lagerreserve für Speicher vorgehalten werden sollte.
Eine Unterbringung der E-Technik sei auf Grund der geringen Fläche daher nicht möglich.
Darüber hinaus sei der Leitungsaufwand bei einer Unterbringung in dem Technikraum erheblich größer, da bei einer elektrischen Steuerung der Bewässerungsanlage jedes Elektrokabel, welches von außen in das neue Gebäude geführt wird, gegen Überspannung (Blitzschutz) geschützt werden müsse.
Zudem sei bei einer Unterbringung im fensterlosen Technikraum keine Sicht- und Hörverbindung zwischen Schaltanlage und Verbraucheranlage vorhanden und Installationen von Erweiterungen seien auf Grund der Schnittstellen zur Hauptverteilung des Gebäudes erschwerter.
Herr Kernke-Robert merkt an, dass für die Bewässerung der Tennisplätze durch Frischwasser nicht unerhebliche Kosten entstehen und möchte aus diesem Grunde wissen, ob eine Umlage der Kosten auf den „Tennis Club Flintbek e.V.“ erfolgt.
Der Bürgermeister sagt zu, dies zu klären.

Beschluss

Der Bauausschuss beschließt die notwendige E-Technik für Licht und Bewässerung der Sportplätze in einem Wetterbeständigen Außengehäuse zu errichten und die entsprechende Infrastruktur dafür zu schaffen. Die Haushaltsmittel in Höhe von 55.000,- € sollen im 2. Nachtrag bereitgestellt werden.

Abstimmungsergebnis
Einstimmig angenommen

Datenstand vom 22.07.2021 08:31 Uhr